CD Reviews März 2007

DRIFTER - The Demos: 1985 & 1986
Stormspell Records

Vor über 20 Jahren veröffentlichten fünf wilde Eidgenossen zwei Demotapes,
die ihnen neben Plattenverträgen und Konzerten mit u.a. Motörhead und
Manowar Legendenstatus verschafften. Die Rede ist von der Zürcher
Trash/Power Metal-Kappelle Drifter, die mit "Tales Of Dragonia" und
"Beyond The Burning Circles" 1985 bzw. 1986 zum ersten Mal von sich Reden
machten. Die famosen Alben "Reality Turns To Dust" (1988) und
"Nowhere To Hide" (1989) folgten, und Drifter wurden zu einer der
erfolgreichsten Metalbands der Schweiz, nur um schon 1991 die Bandkarriere
zu beenden. 2006 juckte es die die Originalmitglieder Peter Wolff, Ivano Marcon
(beide Gitarre) und Frontmann Tommy Lion wieder in den Fingern, und so
reformierte man Drifter. Nicht ganz ein weiteres Jahr später kann sich der
geneigte Fan nun endlich die Power und Dynamik dieser Kultcombo ins traute
Heim holen (die Originalalben sind schon seit langem vergriffen und kaum mehr
auffindbar), und zwar in Form der hier zu rezensierenden Scheibe
"The Demos: 1985 & 1986", die die eben schon genannten ersten Aufnahmen
Drifters, natürlich remastert, enthält. Eine Scheibe randvoll also mit
urwüchsigem, rauhem Metal, eben genau das, was Drifter auch heute noch
live zu zelebrieren wissen, wobei es heute lediglich noch die beiden
Übernummern "Banners On The Battlefield" und "Burning Circles" (von welchem
zusätzlich noch eine Liveversion vom letztjährigen, ersten Gig seit 15 Jahren im
Rock City Uster auf der Scheibe erhalten ist) in die Setlist schaffen. Doch auch
beinahe in Vergessenheit geratene Tracks wie "Fire Of Dragonia", das progressive
"Dark Kingdom" oder "The Elder" zeigen die Stärke und Intensität Drifters, vor
allem von Sänger Tommy Lion, der mit seinem charismatischen, wenn vielleicht
auch etwas gewöhnungsbedürftigen Organ zu fesseln vermag. Dass dabei die
Soundqualität bei weitem nicht auf dem heutigen Level agiert, das versteht
sich von selbst und spielt schlussendlich auch keine Rolle, verleiht es dem
Ganzen im Gegenteil sogar noch einen zusätzlichen Nostalgie-Touch.
"The Demos: 1985 & 1986", ein gelungener Appetit-Anreger auf das hoffentlich
noch dieses Jahr folgende, neue Album.
Kissi